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 Die Geschichte der "Tanzkapelle Demel"
 
Die dann noch ne zeitlang "Music-Express" hieß.
...denn eigentlich ist diese Band bereits über 60 Jahre alt!


Es begann alles im Jahr 1947. In Reihen (bei Sinsheim/Elsenz) trafen sich 3 junge Musiker, um eine
Musikkapelle ins Leben zu rufen. Egon Grittmann (Sax, Klarinette, Akkordeon; 1947 - 1995), Helmut Keitel (Klavier, Akkordeon, Kontrabass; 1947 - 1962) und Heinrich Leier (Schlagzeug; 1947 - 1950) traten zum ersten Mal bei der Reihener Kerwe zusammen als Kapelle auf.

Als Victor Demel 1908* (Violine, Klarinette, Sax; 1948 - 1971) 1948 aus der amerikanischen
Kriegsgefangenschaft entlassen wurde, fand er seine Familie (vertrieben aus dem Sudetenland) in
Reihen wieder. Und nun kamen die Dinge erst so richtig ins Laufen. Victor war ein hervorragender Geiger und fast ebenso gut beherrschte er die Klarinette und das Saxophon.

Er schloss sich den drei jungen Musikern an, übernahm die musikalische Leitung und gab der
Kapelle seinen Namen. Die "Tanzkapelle Demel" war aus der Taufe gehoben!
Zu Beginn spielte man in Reihen und in Steinsfurt zur Kerwe, zum "Tanz in den Mai" und dort,
wo ansonsten noch Tanzmusik benötigt wurde. Bald kamen Auftritte in Ittlingen, Weiler und
Berwangen hinzu. Das erklärte Ziel war jedoch, in der großen Kreisstadt Sinsheim zum Kerwe im
"Löwen" aufzuspielen. Dieser Traum ging bereits 1950 in Erfüllung.
Zwischenzeitlich war die Kapelle gewachsen. Für Heinrich Leier spielte ab 1950 Hans Spieler (Schlagzeug, Trompete, Sax.; 1949 - 1932) aus Steinsfurt das Schlagzeug.
1950
1950: Hans Spieler am Klavier, Helmut Keitel, Egon Grittmann und Victor Demel

Außerdem hatte man in Werner Grittmann (Klavier, Sax. und Akkordeon; 1951 - 1995), dem
jüngeren Bruder von Egon einen weiteren Vollblutmusiker gewinnen können. Der Aktionsradius hatte sich mittlerweile bis ins Kurhaus Bad Rappenau, Obergimpern, Eppingen, Richen und
Bad Wimpfen (Mathildenbad) erweitert.

Das große Plus der Kapelle Demel war, in einer Zeit in der andere Kapellen ihre Instrumente auf
Motorrädern oder gar auf Schleppern transportieren mussten, der Lieferwagen der
Schreinerei Grittmann: ein Tempo "Hanseat", ein so genanntes "Dreirad".
lieferwagen

Mit ihm konnte man nicht nur die Instrumente sondern auch ca. 20 Fans der Kapelle zum jeweiligen
Auftritt transportieren. Durch viele Auftritte verbesserte sich auch kontinuierlich die Qualität der Musik.
1955 spielte man bereits in Stuttgart in der Liederhalle. Die Kapelle war wiederum um einige Musiker
gewachsen. Friedhelm Keitel (Klavier; 1955 - 1963), Rudolf Schick (Schlagzeug; 1955 - 1962), Herbert Keitel (Posaune; 1955 - 1962) und Gerhard Ebert (Trompete; 1956 - 1963) vervollständigten die Besetzung zum Tanzorchester.

Fasching 1955 in Sinsheim im "Löwen"                                                                      1957 in Stuttgart in der Liederhalle     

In diesem Jahr fiel auch die Anschaffung der ersten Verstärkeranlage an. Durch den Wegzug von
Friedhelm Keitel, dem Ausscheiden von Gerhard Ebert, Helmut Keitel, Herbert Keitel und
Rudolf Schick kam es 1962/63 zur Umgruppierung. Zum Fasching 1962 holte Rud'l Schick
den Willi Wacher (Schlagzeug, Gesang; 1963 - 1995) zur Aushilfe, da er selbst beruflich verhindert
war. Im Laufe der Jahre 1962/63 stiegen dann Willi Wachter und sein Bruder Hans Wachter (Sax, Klarinette, Akkordeon, Gitarre, Gesang; 1963 - 1968) bei den "Demels" ein.


Nach und nach ergänzten Walter "Rudi" Hertel (Kontra- und E-Bass; 1963 - 1965) sowie
Fritz Galland (Trompete; 1963 - 1964) die Kapelle. Alle diese Musiker kamen vom im ganzen süddeutschen Raum agierenden Tanzorchester "Veranos" aus Heidelberg.

1965 auf der "Neckarschwalbe" - Eine Seefahrt die ist lustig,...

Seit 1962 spielte die Kapelle alle Abschlussbälle der Tanzschule Bopp aus Heilbronn und diese
Verbindung wurde bis heute aufrecht erhalten. Man spielte nun von Mannheim bis Stuttgart und von
Tauberbischofsheim bis Karlsruhe. Unvergesslich sind die Silvesterbälle in der Heilbronner
Harmonie, unzählige Tanzturniere, Tanztees in Heilbronn am Trappensee, auf dem Wartberg und im
"Insel-Hotel", in Heidelberg in der Stadthalle und auf der Molkenkur. Weitere Stationen waren:
Mannheim Rosengarten, Mannheim Rheingoldhalle, Eberbach Kurhaus, Mosbach Stadthalle,
Obrigheim, Buche Frankenlandhalle, Hardtheim Erftalhalle, Walldürn, Frankenbach, Künzelsau,
Backnang, Besigheim, Murrhardt, Ludwigsburg, Kloster Maulbronn, Karlsruhe, Bönnigheim,
Massenbachhausen, Gemmingen, Weinheim, Nußloch, Wiesloch, Leimen und viele mehr.
   
Das Demel-Sextett in Besigheim 1969 und 1973 - oder wie sich die Bilder gleichen

Werner Grittmann hatte sich inzwischen eine elektronische Orgel gekauft und sich auf dieses
Instrument spezialisiert. Außerdem wurde eine für diese Zeit beachtliche Verstärkeranlage
angeschafft. Berufsbedingt musste 1965 Walter Hertel die Kapelle verlassen. Ihn ersetzte ab diesem Zeitpunkt Helmut Heißig (E-Bass, Trompete, Klavier, Gesang; 1965 - 1989). Für den erkrankten
Hans Wachter kam im Jahr 1969 Wolfgang Michel (Sax, Posaune, Akkordeon; 1969 - 2000) in die Band. Außerdem spielte Ende der 60er bis Mitte der 70er Richard Spranz (Gitarre, Banjo, Gesang)
sporadisch bei der Kapelle mit. Im Jahr 1971 begann Manfred Wachter (E-Bass, Gitarre, Sax, Flöte, Gesang und ab 1995 Keyboards; 1971 - heute), der Sohn des Schlagzeugers Willi, seine "Karriere" bei der Kapelle Demel. Im Jahr 1972 verließ Victor Demel aus Altersgründen die Band.

'72 Rosenmontag in Nußloch - Willi, Helmut, Manfred und Richard

Die 70er waren für Tanzkapellen goldene Zeiten. Die Tanzkapelle Demel spielte im Schnitt zwischen
50 bis 70 Veranstaltungen im Jahr. Dies war für jeden Musiker der Kapelle neben den beruflichen
Anstrengungen eine beachtliche Herausforderung. Ab 1975 verstärkte der Sohn von Werner die
Kapelle. Mit Gunther Grittmann (E-Bass, Gitarre, Klavier, Gesang; 1975 - 1980) kam nach Manfred
junges Musikerblut hinzu, was sich auch auf das Repertoire modernisierend auswirkte.
                                   
    Wenn der Vater mit dem Sohne... - Gunther und Werner in der Probe                                                      Egon und Wolfgang                                         

Geprobt wurde in all den Jahren in der Schreinerei der Gebrüder Grittmann, Fensterbau GbR in Reihen. Nach dem Verkauf der Firma wurden die Proben 1992 ins Feuerwehr-Gerätehaus nach
Angelbachtal verlegt.

  1979 in der Stadthalle in Sinsheim mit Gunther am Bass 

Als Gunther sich entschied, ein Studium in Rosenheim zu absolvieren, wurde wieder nach einem
neuen "Saitenzupfer" gesucht und im Neffen von Werner und Egon gefunden. 1980 stieg dann
Michael Grittmann (E-Bass, Gitarre, Klavier, Gesang; 1980 - heute) in die Kapelle Demel im zarten Alter von 15 Jahren ein. Wie Gunther war auch Michael durch die musikalische Schule vom zu dieser
Zeit nicht mehr aktiven Viktor Demel gegangen.
    
        1981 Abschlussball Tanzschule Bopp in Eppingen im "Sole d'oro"                         Sax-Satz (Wolfi, Manfred und Egon) bei der Arbeit 


1984 Fliegerball in Weinheim

Die nächste große Veränderung in der Besetzung zeichnete sich für die Kapelle Demel im Jahr 1988
ab. Über 25 Jahre prägte Helmut als Frontmann durch Gesang und an der Trompete die Band und
war letztlich bis dahin das "Aushängeschild". Er begann in dieser Zeit, sich als Alleinunterhalter
erfolgreich zu etablieren (und das bis heute), was ihn letztlich zum Ausstieg bewegte. Somit musste
passabler Ersatz als Sänger und Trompeter gefunden werden.

Ab 1988 kamen dann gleich zwei Neuzugänge dazu:
Markus Epp
(Klavier, Sax, Gesang; 1988 - heute) und kurz darauf auch der bisherige
Aushilfstrompeter Herbert Knopf (Trompete, Gesang; 1989 - 2001).
Mit Markus kam ein der Kapelle bestens bekannter und erfahrener Sänger dazu, der auch als
Saxophonist  den bestehenden Sax-Satz hervorragend ergänzen konnte. Auch er war ein
Schüler von Victor Demel.
Herbert war ein ebenso sehr erfahrener Tanzmusiker der Extraklasse, der mit seinen
Trompeten-Solis das Repertoire noch vielfältiger gestalten lies.
Manfred hat sich zu diesem Zeitpunkt zum musikalischen Leiter entwickelt, der die Musikstücke
für die ganze Kapelle in Notenmaterial umsetzte und arrangierte.


1993 Sportlerball in der Sinsheimer Stadthalle: Herbert, Wolfgang, Egon, Werner, Markus, Michael und Manfred

Der Wirkungskreis erweiterte sich dadurch wieder: Mosbach "Alte Mälzerei", Hockenheim Stadthalle, Schwetzingen, St. Leon "Harres", Viernheim, Sulzbach, Dielheim, Wiesenbach, Mühlhausen,
Östringen, Speyer waren weitere Stationen der Erfolgsgeschichte.
Wie bei vielen langjährig aktiven Kapellen stand 1995 der Generationswechsel an:
Die "Senioren" Willi Wachter, Egon und Werner Grittmann verließen die Kapelle aus Altersgründen.
Neben dem Generationswechsel musste auch der Abschied vom Namen "Tanzkapelle Demel"
stattfinden, da der nicht mehr zeitgemäß war.

Nach fast 50 Jahre wurde aus der erfolgreichen
"Tanzkapelle Demel" der "Music-Express".
                  

Im Jahr 2000 verließ dann auch der langjährige Saxophonist Wolfgang Michel die Band.
Wolfgang war 31 Jahre lang der "gute Geist" der Kapelle, der durch sein immer freundliches
Wesen eben immer auch ein lustiges Wort auf den Lippen hatte und bei gelegentlichen
Streitereien er es war, der alles wieder ins rechte Lot brachte.
Im Frühjahr 2001 verstarb völlig überraschend der Trompeter Herbert Knopf. Dieser
Schicksalsschlag hat alle ziemlich hart getroffen, denn Herbert war mit Leib und Seele
Tanzmusiker und man konnte mit ihm buchstäblich "Pferde stehlen".
Da kein geeigneter Ersatz gefunden werden konnte, reduzierte
sich der Music-Express kurzzeitig auf 4 Musiker, wobei die "Vier" weiterhin den Anspruch
hatten und immer noch haben, alle Musikstücke zu 100% live zu spielen und eben nicht wie
heute auch üblich, durch den Einsatz von technischen Geräten "Maschinenmusik" zu machen.


Die zwischenzeitliche "Viererbesetzung" des Music-Express

Seit 2005 singt Konny Wachter (Gesang, Percussion; 2005 - heute), Ehefrau von Manfred, in der
Band mit, was zu einer neuen Klangfarbe im "Music-Express"-Sound geführt hat und bei unserem
Publikum und Veranstaltern hervorragend ankommt.


Der Music-Express hat nach wie vor viel Spaß an der Musik und daher ist es weiterhin
mit Spannung zu beobachten, wie es weitergeht.
Demnach halten wir es mal so wie der Kaiser: "Schaun wir mal"

Autor: Manfred Wachter, April 2007

Nachfolgend noch einige Impressionen aus vergangenen Tagen:


Irgendwann in den 50ern


1988: Geburtstagsständchen zum 80sten Geburtstag von Victor Demel


Sinsheimer Herbst Ende der 70er mit Gunther am Bass und ....


... Anfang der 80er bereits mit Michael an den "dicken Saiten"

    
Abschlussball der Tanzschule Bopp in der Stadthalle Sinsheim am 30.Mai 1981. Damals
hat uns Herbert (an der Trompete) ausgeholfen, da Helmut ab und zu verhindert war.
Seit Ende der 80er hatten wir in Herbert eine äußerst zuverlässige Aushilfe.


  

Texte und Bilder mit freundlicher Erlaubnis von Michel Grittmann übernommen.
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